Geschichtsdidaktik ist die Wissenschaft vom „Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft“ (Karl-Ernst Jeismann). Sie analysiert, wie Individuen und Gesellschaften Geschichte deuten, um sich in ihrer Gegenwart zu orientieren. Es geht um Sinnbildungen über Zeiterfahrungen (Jörn Rüsen). Geschichtsbewusstsein im engeren Sinne definiert dabei die individuelle Kategorie, während unter dem Begriff ‚Geschichtskultur‘ die gesellschaftlichen, kollektiven Sinnbildungen thematisiert werden. Dementsprechend ist die geschichtsdidaktische Lehre auf ein vielseitiges Aufgabenfeld ausgerichtet, das die Planung und Reflexion von Unterricht als wichtiges Feld miteinschließt und in größere Zusammenhänge einbindet. Die Beschäftigung mit den zentralen Kategorien Geschichtsbewusstein und Geschichtskultur bietet die Grundlage und die Klammer zwischen Ausgangsbedingungen und Zielvorstellungen für historische Lehr- und Lernprozesse. Die Lehrveranstaltungen im Bachelor- und Masterstudiengang kombinieren diese zum einen praxisorientierte und zum anderen theoretisch/empirische Ausrichtung miteinander. Eine Übung im Bachelor bereitet ganz konkret die Planung des ersten eigenen Geschichtsunterrichts vor, während die Vorlesung diese Vermittlungsüberlegungen in übergreifende Analyse- und Denkmodelle einbettet. Unsere Lehrveranstaltungen bilden sich im Curriculum der Lehramtsstudiengänge in einem Basismodul im B.Ed.-Studiengang und in einem Aufbaumodul im M.Ed.- Studiengang ab.
Darüber hinaus gibt es ein Angebot an Veranstaltungen, die über das Curriculum hinausreichen. Diese vertiefen zum einen wichtige Felder für den Lehramtsberuf und zum anderen führen sie in die Forschungsmethoden der Disziplin ein.