Aktuelles

Gratulation zur Promotion!

Am 28. Mai 2025 hat Clara-Louise Noffke, ehemalige Mitarbeiterin in der Geschichtsdidaktik, erfolgreich ihre Promotion zum Thema „Lernen mit historischen Perspektiven im Geschichtsunterricht: Eine qualitativ-empirische Studie zu den Vorstellungen und Überzeugungen angehender und ausgebildeter Lehrpersonen“ mit einem glänzenden mündlichen Prüfungskolloquium abgeschlossen. Der ganze Arbeitsbereich gratuliert herzlich und wünscht Clara-Louise Noffke alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Lehren und Lernen zur Geschichte des heutigen Rheinland-Pfalz – Zum Launch des digitalen Bildungsportals www.oer-landesgeschichte-rlp.de

Wir freuen uns, den Launch des in Kooperation zwischen dem Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. entstandenen Bildungsportals www.oer-landesgeschichte-rlp.de bekanntzugeben. Als erster Themenschwerpunkt rückt dort die bisher in Lehrplänen und Schulgeschichtsbüchern noch unterrepräsentierte, jedoch zugleich dynamische wie aktuelle Geschichte der sogenannten Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts in den Fokus.

Das digitale Lehr- Lernangebot richtet sich an Lehrkräfte, MultiplikatorInnen der historisch-politischen Bildung, Jugendliche und (junge) Erwachsene. Offene Bildungsmaterialien zum historischen Lernen über die Geschichte des heutigen Rheinland-Pfalz sind dort als Open Educational Resources (OER) bereitgestellt, konzipiert wurden sie in Zusammenarbeit von Lehrenden und Studierenden der Geschichtsdidaktik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Konkret finden sich auf dem Portal Planungen für Unterrichtsstunden oder -reihen sowie didaktische Impulse für projektorientierte Lehr- Lernarrangements, die exemplarisch-vertiefend auch zum Einsatz in einzelnen Unterrichtsphasen geeignet sind.

Neben didaktisch-methodischen Materialien und fachwissenschaftlichen Erläuterungen findet sich auf dem Portal auch ein Methodenguide mit Scaffolding-Angeboten, die selbstgesteuertes historisches Lernen ermöglichen sowie bei der Umsetzung eigener Forschungsvorhaben in schulischen wie außerschulischen Kontexten unterstützen möchten.

Über den Open-Source-Ansatz zielt das Bildungsportal auf eine individualisierte Nutzung und mögliche Weiterentwicklung der Materialien ab, bei der regionale Quelle und Perspektiven über die Aufbereitung größtenteils nicht erschlossener Archivmaterialien gezielt Sichtbarkeit gewinnen. Perspektivisch ist die fachlich-didaktische Erschließung weiterer Themenschwerpunkte geplant.

„Wiedergutmachung“ nationalsozialistischen Unrechts als Thema im Geschichtsunterricht.          Eine fachlich-didaktische Einführung mit Quellenatelier

Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nach 1945 ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus der Forschung, der Öffentlichkeit und des Geschichtsunterrichts gerückt. Eine Tendenz, die sich durch mehr als die zunehmende zeitliche Distanz begründen lässt. Die Geschichte der Aufarbeitung des Nationalsozialismus ist eine sich stetig pluralisierende, von verschiedensten Perspektiven geprägte Geschichte. Über aktuelle Debatten entwickelt sie sich dynamisch weiter und vervielfältigt sich mittlerweile insbesondere auch in digitalen Kontexten. Die didaktische Auseinandersetzung mit der „zweiten Geschichte des Nationalsozialismus“ (vgl. Homberg/Homberg, 2024) erweist sich im Geschichtsunterricht vor allem deshalb als wertvoll, weil sie gegenwarts- wie zukunftsorientiert ausgelegt ist. So birgt die Beschäftigung mit Erinnerungsdiskursen und ihrer Ausdeutung Potential zur Urteilsbildung, fördert über ihre Kontroversität Demokratie- wie Reflexionskompetenz und bietet schließlich Anknüpfungspunkte für eigenes Gestalten von Erinnerung und Gedenken, indem sie die Lernenden – etwa unter Beachtung regionaler wie biografischer Zugänge – zu einem aktiven „doing history“ einlädt.

Das Themenfeld der sog. deutschen „Wiedergutmachungspolitik“ nach dem Zweiten Weltkrieg ist dabei ein Teil der Geschichte der Aufarbeitung des Nationalsozialismus, der den juristischen und gesellschaftlichen Umgang mit NS-Verfolgtengruppen, aber auch individuelle, (familien-)biografische Kontexte zur Zeit des Nationalsozialismus ins Zentrum rückt. Die Thematik hat bisher geschichtsdidaktisch wenig Aufmerksamkeit erfahren, auch wenn die Repräsentanz des Themas etwa in dem neu in Kraft getretenen rheinland-pfälzischen Lehrplan der Oberstufe im Fach Geschichte an Sichtbarkeit gewinnt.

An diesem Punkt möchte die Fortbildung ansetzen und neben einer fachlichen Einführung in das Thema und die Quellengattung der sog. „Wiedergutmachungsakten“ konkrete didaktische Arrangements vorstellen. Grundlage hierzu bildet die am Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der JGU Mainz in Kooperation mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz entstandene digitale Plattform des Bildungsportals OER-Landesgeschichte-RLP, die sich in einer ersten Themensektion ausführlich mit der Geschichte der sog. „Wiedergutmachung“ unter dem regionageschichtlichen Fokus auf Rheinland-Pfalz beschäftigt und hierzu ein breites OER-Angebot zur (Weiter-)Nutzung anbietet.

Teil der Fortbildung stellt auch ein Quellenatelier dar, das Einblicke in bisher unedierte Archivbestände ermöglichen und ausgehend von der exemplarischen Betrachtung einzelner Akten die Übertragbarkeit in (eigene) didaktische Kontexte diskutieren möchte.

Referierende:

  • Katharina Buchholz, Oberstudienrätin am Gymnasium Nackenheim und teilabgeordnet in den Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der JGU Mainz
  • Franziska Kaiser, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der JGU Mainz

Wissenschaftliche Hilfskraft gesucht

Für unser Projekt „Gamification und spielerisches Lernen im Religionsunterricht: Entwicklung eines
Educational Escape Rooms zur Sozialen Frage in Mainz im 19. Jahrhundert“ suchen wir eine
engagierte wissenschaftliche Hilfskraft (6 Std./Woche, ab sofort für 4 Monate, flexibel bis Ende
März 2025).

Aufgaben:
• Recherche von Wirkungsstudien zu Educational Escape Rooms im Unterricht geistes- und
gesellschaftswissenschaftlicher Fächergruppen
• Zusammenstellung geeigneter Messinstrumente zur Wirkungsevaluation
• Unterstützung bei der Pilotierung des Escape Rooms

Ihr Profil:
• Interesse an Gamification und Bildungsforschung
• Erste Erfahrungen mit wissenschaftlicher Recherche und Methoden (z.B. aus BA/MAStudium)
• Studium der Religionslehre oder Geschichte (von Vorteil, aber nicht zwingend)

Freuen Sie sich auf flexible Arbeitszeiten, ein kreatives Umfeld und ein spannendes
Forschungsthema!

Bei Interesse melden Sie sich bitte bei
Prof. Dr. Stefan Altmeyer
Seminar für Religionspädagogik, FB01: Katholisch-Theologische Fakultät
s.altmeyer@uni-mainz.de


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