Aktuelles

Das Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. und der Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz beim Demokratietag Rheinland-Pfalz 2025

Am 4. September 2025 beteiligten sich das Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. und der Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 20. Demokratietag Rheinland-Pfalz in Ingelheim. Vertreten wurden beide Institutionen durch Franziska Kaiser, Felix Maskow und Katharina Buchholz.

In dem Workshop Vom Archiv in den digitalen Raum – Das Bildungsportal www.oer-landesgeschichte-rlp.de stellten sie das Angebot des kürzlich gelaunchten Bildungsportals vor und gaben interaktive Einblicke in das Projekt sowie in die Nutzungsmöglichkeiten für die schulische Praxis. Gleichzeitig wurde gezeigt, wie das Portal Lernende dazu anregen kann, eigenständig historische Fragestellungen zu entwickeln, mit Archivquellen zu arbeiten und damit die eigene Forschungskompetenz zu stärken. Über das Bildungsportal können sich Lehrkräfte und SchülerInnen zu ausgewählten Themenschwerpunkten quellenorientiert mit der Geschichte des heutigen Rheinland-Pfalz auseinandersetzen. Studierende und Lehrende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben hierzu in Kooperation mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. Archivmaterialien aufbereitet, fachliche Kontexte bereitgestellt und einen Methodenguide zum selbstgesteuerten Lernen konzipiert.

Der Demokratietag Rheinland-Pfalz bietet eine Plattform für Austausch und Vernetzung rund um Demokratiebildung, Kinder- und Jugendbeteiligung sowie Erwachsenenbildung. Mit dem Workshop konnte verdeutlicht werden, dass historisches Lernen ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Bildung ist und eine forschend-entdeckende Auseinandersetzung mit der Geschichte vor Ort die aktive Teilhabe an der Gestaltung sowie der Reflexion von Erinnerungskultur fördern kann.

Projektbewilligung: InterLeNSInterdisziplinäre Reflexionen zu historischer und politischer Bildung an Lernorten zum Nationalsozialismus 

Wir freuen uns, die Bewilligung des interdisziplinären Projekts InterLeNS im Rahmen der GLK-Förderlinie für innovative Lehrprojekte bekanntzugeben. Verantwortlich für die Umsetzung sind die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen Niklas Schäfer (Didaktik der politischen Bildung) und Johanna Oppenheimer (Geschichtsdidaktik). 

InterLeNS hat das Ziel, die Handlungssicherheit von Lehramtsstudierenden im Umgang mit Gedenkstättenbesuchen im schulischen Unterricht zu stärken. Dafür werden digitale Materialien entwickelt, die multiperspektivische, fachdidaktische Reflexionen fördern sollen und praxisnah konzipiert sind. 

Im Sommersemester 2026 kommen die Materialien erstmals in Didaktik-Seminaren der Geschichte und Sozialkunde zum Einsatz. Ein gemeinsamer Besuch der Gedenkstätte Osthofen mit anschließender Reflexion bildet den methodischen Ankerpunkt der Lehrveranstaltungen. 

Langfristig schafft InterLeNS nachhaltige Ressourcen für die Lehrer:innenbildung und das Selbststudium und unterstützt so die interdisziplinäre Professionalisierung angehender Lehrkräfte an Gedenk- und Lernorten zum Nationalsozialismus. 

Tagung: Leben im ländlichen Raum. Der Hunsrück im 15. und 16. Jahrhundert zwischen Kontinuität und Umbruch

Die Tagung „Leben im ländlichen Raum. Der Hunsrück im 15. und 16. Jahrhundert zwischen Kontinuität und Umbruch“ findet vom 24.-26. September 2025 in Simmern (Hunsrück-Museum) statt. Sie wird organisiert von Dr. Heidrun Ochs (IGL/ JGU) und Dr. Raoul Hippchen (Akademie der Wissenschaften und der Literatur I Mainz). Weitere Informationen: hier.

20. Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz: „Das Jubiläum“

Am 4. September findet der 20. landesweite Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz in Ingelheim am Rhein sowie an weiteren Standorten statt.

Die Hauptveranstaltung findet in der Veranstaltungshalle kING, dem Weiterbildungs­zentrum Ingelheim (WBZ) und auf dem Fridtjof-Nansen-Platz in Ingelheim a.Rh. statt. In dem vielfältigen Angebot von Workshops bis hin zum Ausstellungs­bereich, dem „Markt der Möglichkeiten“, erwartet die Teilnehmenden unterschiedliche Mitmach-Aktionen und ein breites Informationsspektrum an diesem Tag. Besondere Highlights werden von 10:00 – 16:00 Uhr auf dem Fridtjof-Nansen-Platz präsentiert.

Weitere Informationen zum 20. landesweiten Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz finden Sie auf der Veranstaltungswebseite sowie im dazugehörigen Flyer.

Einladung zum Abendvortrag: AugmentedReality und Kulturerbevermittlung (Dr. Sascha Schmitz (ARGO AugmentedReality)):

Virtuelle Rekonstruktionen eröffnen neue Perspektiven für die Vermittlung von Kulturerbe allgemein, aber auch für den Geschichtsunterricht im Besonderen. In diesem Vortrag erhalten Sie besondere Einblicke in die Erarbeitung und Entwicklungsprozesse von virtuellen 3D-Rekonstruktionen, illustriert an Beispielen aus der Projektpraxis. Wir laden Sie ein, mit uns im Anschluss an den Vortrag zu diskutieren:

  • Wie können Augmented Reality (AR) und 3D-Technologien Kulturerbe für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen verständlich und ansprechend darstellen?
  • Welche Herausforderungen sind damit für historisches Lernen verknüpft?

 

IGL Vortragsreihe 2025: Miteinander? Kommunikation im ländlichen Raum aus historischer Perspektive

Gratulation zur Promotion!

Am 28. Mai 2025 hat Clara-Louise Noffke, ehemalige Mitarbeiterin in der Geschichtsdidaktik, erfolgreich ihre Promotion zum Thema „Lernen mit historischen Perspektiven im Geschichtsunterricht: Eine qualitativ-empirische Studie zu den Vorstellungen und Überzeugungen angehender und ausgebildeter Lehrpersonen“ mit einem glänzenden mündlichen Prüfungskolloquium abgeschlossen. Der ganze Arbeitsbereich gratuliert herzlich und wünscht Clara-Louise Noffke alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Lehren und Lernen zur Geschichte des heutigen Rheinland-Pfalz – Zum Launch des digitalen Bildungsportals www.oer-landesgeschichte-rlp.de

Wir freuen uns, den Launch des in Kooperation zwischen dem Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. entstandenen Bildungsportals www.oer-landesgeschichte-rlp.de bekanntzugeben. Als erster Themenschwerpunkt rückt dort die bisher in Lehrplänen und Schulgeschichtsbüchern noch unterrepräsentierte, jedoch zugleich dynamische wie aktuelle Geschichte der sogenannten Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts in den Fokus.

Das digitale Lehr- Lernangebot richtet sich an Lehrkräfte, MultiplikatorInnen der historisch-politischen Bildung, Jugendliche und (junge) Erwachsene. Offene Bildungsmaterialien zum historischen Lernen über die Geschichte des heutigen Rheinland-Pfalz sind dort als Open Educational Resources (OER) bereitgestellt, konzipiert wurden sie in Zusammenarbeit von Lehrenden und Studierenden der Geschichtsdidaktik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Konkret finden sich auf dem Portal Planungen für Unterrichtsstunden oder -reihen sowie didaktische Impulse für projektorientierte Lehr- Lernarrangements, die exemplarisch-vertiefend auch zum Einsatz in einzelnen Unterrichtsphasen geeignet sind.

Neben didaktisch-methodischen Materialien und fachwissenschaftlichen Erläuterungen findet sich auf dem Portal auch ein Methodenguide mit Scaffolding-Angeboten, die selbstgesteuertes historisches Lernen ermöglichen sowie bei der Umsetzung eigener Forschungsvorhaben in schulischen wie außerschulischen Kontexten unterstützen möchten.

Über den Open-Source-Ansatz zielt das Bildungsportal auf eine individualisierte Nutzung und mögliche Weiterentwicklung der Materialien ab, bei der regionale Quelle und Perspektiven über die Aufbereitung größtenteils nicht erschlossener Archivmaterialien gezielt Sichtbarkeit gewinnen. Perspektivisch ist die fachlich-didaktische Erschließung weiterer Themenschwerpunkte geplant.

„Wiedergutmachung“ nationalsozialistischen Unrechts als Thema im Geschichtsunterricht.          Eine fachlich-didaktische Einführung mit Quellenatelier

Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nach 1945 ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus der Forschung, der Öffentlichkeit und des Geschichtsunterrichts gerückt. Eine Tendenz, die sich durch mehr als die zunehmende zeitliche Distanz begründen lässt. Die Geschichte der Aufarbeitung des Nationalsozialismus ist eine sich stetig pluralisierende, von verschiedensten Perspektiven geprägte Geschichte. Über aktuelle Debatten entwickelt sie sich dynamisch weiter und vervielfältigt sich mittlerweile insbesondere auch in digitalen Kontexten. Die didaktische Auseinandersetzung mit der „zweiten Geschichte des Nationalsozialismus“ (vgl. Homberg/Homberg, 2024) erweist sich im Geschichtsunterricht vor allem deshalb als wertvoll, weil sie gegenwarts- wie zukunftsorientiert ausgelegt ist. So birgt die Beschäftigung mit Erinnerungsdiskursen und ihrer Ausdeutung Potential zur Urteilsbildung, fördert über ihre Kontroversität Demokratie- wie Reflexionskompetenz und bietet schließlich Anknüpfungspunkte für eigenes Gestalten von Erinnerung und Gedenken, indem sie die Lernenden – etwa unter Beachtung regionaler wie biografischer Zugänge – zu einem aktiven „doing history“ einlädt.

Das Themenfeld der sog. deutschen „Wiedergutmachungspolitik“ nach dem Zweiten Weltkrieg ist dabei ein Teil der Geschichte der Aufarbeitung des Nationalsozialismus, der den juristischen und gesellschaftlichen Umgang mit NS-Verfolgtengruppen, aber auch individuelle, (familien-)biografische Kontexte zur Zeit des Nationalsozialismus ins Zentrum rückt. Die Thematik hat bisher geschichtsdidaktisch wenig Aufmerksamkeit erfahren, auch wenn die Repräsentanz des Themas etwa in dem neu in Kraft getretenen rheinland-pfälzischen Lehrplan der Oberstufe im Fach Geschichte an Sichtbarkeit gewinnt.

An diesem Punkt möchte die Fortbildung ansetzen und neben einer fachlichen Einführung in das Thema und die Quellengattung der sog. „Wiedergutmachungsakten“ konkrete didaktische Arrangements vorstellen. Grundlage hierzu bildet die am Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der JGU Mainz in Kooperation mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz entstandene digitale Plattform des Bildungsportals OER-Landesgeschichte-RLP, die sich in einer ersten Themensektion ausführlich mit der Geschichte der sog. „Wiedergutmachung“ unter dem regionageschichtlichen Fokus auf Rheinland-Pfalz beschäftigt und hierzu ein breites OER-Angebot zur (Weiter-)Nutzung anbietet.

Teil der Fortbildung stellt auch ein Quellenatelier dar, das Einblicke in bisher unedierte Archivbestände ermöglichen und ausgehend von der exemplarischen Betrachtung einzelner Akten die Übertragbarkeit in (eigene) didaktische Kontexte diskutieren möchte.

Referierende:

  • Katharina Buchholz, Oberstudienrätin am Gymnasium Nackenheim und teilabgeordnet in den Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der JGU Mainz
  • Franziska Kaiser, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der JGU Mainz

Wissenschaftliche Hilfskraft gesucht

Für unser Projekt „Gamification und spielerisches Lernen im Religionsunterricht: Entwicklung eines
Educational Escape Rooms zur Sozialen Frage in Mainz im 19. Jahrhundert“ suchen wir eine
engagierte wissenschaftliche Hilfskraft (6 Std./Woche, ab sofort für 4 Monate, flexibel bis Ende
März 2025).

Aufgaben:
• Recherche von Wirkungsstudien zu Educational Escape Rooms im Unterricht geistes- und
gesellschaftswissenschaftlicher Fächergruppen
• Zusammenstellung geeigneter Messinstrumente zur Wirkungsevaluation
• Unterstützung bei der Pilotierung des Escape Rooms

Ihr Profil:
• Interesse an Gamification und Bildungsforschung
• Erste Erfahrungen mit wissenschaftlicher Recherche und Methoden (z.B. aus BA/MAStudium)
• Studium der Religionslehre oder Geschichte (von Vorteil, aber nicht zwingend)

Freuen Sie sich auf flexible Arbeitszeiten, ein kreatives Umfeld und ein spannendes
Forschungsthema!

Bei Interesse melden Sie sich bitte bei
Prof. Dr. Stefan Altmeyer
Seminar für Religionspädagogik, FB01: Katholisch-Theologische Fakultät
s.altmeyer@uni-mainz.de


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